heute morgen ein Arbeitskollege,
stellt sich vor den Bild-O-Mat und verbringt die maximale Zeit davor,
um Inhalt in sein akademisch geschultes Gehirn aufzusaugen.
Nach 15 Sekunden geht er weiter,
der Anblick bleibt haften wie Ölschmiere von den Töpfen meines indischen Nachbarn…
wir wollen mitreden, und unterhalten werden,
nur versuch das mal jemanden überzeugend in einem Moment klar zu machen.
Das die Bild lügt und schlecht ist, wissen wir ja alle, aber was sie eigentlich ausmacht,
den Reiz für unser Wahrnehmungssystem ausmacht, und der Sinn hinter diesem
Reizangebot, dahin kommen mit ihren Fragen eher nur die wenigen.
Wenn man sich mit diesem Komplex bzw. dem eigentlichen Grund und Etablierungsstandart
dieses Mediums auseinandersetzt, und damit vielen anderen Mainstreammedien auch, die
dieses Konzept entweder übernommen, abgeleitet bzw. modifiziert anwenden, dann merkt
man recht schnell, das es nicht die Lügen sind, die vereinzelt und evtl. im Rahmen einer
Zielmaximierung redaktionell abgesegnet Anwendung finden.. es ist nicht die hetzerische
Darstellung von Katastrophen/“Schicksale“ im individuellen oder Übergeordneten
Rahmen. Nicht diese oberflächlich von jedem wahrgenommenen Fakten, die diese
Zeitung so beeinflussend und unwirklich zugleich erscheinen läßt, sondern der
Grundtenor, die Agenda der Redaktion, und die läßt sich jeden Tag im Jahr in der
Zeitung so performen, das man gar keine Lüge oder Hetze zu gestalten bräuchte. Das sind
meiner Meinung nach, nur Aspekte von redaktionell kreativer Gestaltungsfreiheit,
Faulheit oder sogar absichtlicher Verwirrung. Jeden Tag passieren unglaublich viele
Dinge, die alles darbieten was wir uns nur vorstellen können und wenn man die
Möglichkeit hat, viele Ereignisse ausgewählt in ein Medium zu konzentrieren, dann kann
man auch nach einer ganz bestimmten Fragestellung diese auswählen und ordnen, so
das der Tenor bei jeder Ausgabe der gleiche ist, obwohl die Nachrichten immer anders
und neu. Interessant ist nun die Frage, ob es einen Menschen gibt, der sich das Angebot
nach der Agenda der Bild im Internet so herausrecherchieren würde um es dann
genüßlich zu konsumieren… Ich empfinde diese Vorstellung als krank und das Wesen
dieses Menschen als durchaus psychophatisch.
Wenn also nicht zu erwarten ist, das dieses Angebot einem menschlichen, individuellem
Interesse entspringen würde, woher kommt dann die Gestaltungskraft dieser Agenda.
Es scheint demnach ein systemischer Gedanke zu sein, der seine Frage nicht nach den
einzelnen Inhalten der Zeitung richtet, sondern nach der Übermittlung einer Botschaft,
oder eines übergeordneten Gefühles, welche durch ein Kompendium von Nachrichten,
übermittelt werden sollen. Geschickt dabei könnte man die implizierte Tarnung bezeichnen,
da dieser Gedanke nicht offensichtlich in den Inhalten der Zeitung zu erkennen ist, da diese
sich ja normalerweise an der Wirklichkeit orientieren und eigentlich nicht dahingehend
gestaltet werden.
Ich bin überzeugt, das so alle großen westlichen Medienanstalten beeinflussen und
versuchen Meinungen und ihnen zugrunde liegende Gefühle zu kreieren oder manipulieren,
genauso wie es die Werbung auch tut.